Sie wird untergehen

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„Muss ich mir nicht angucken, ich kenne das Ende schon – sie wird untergehen“. Jaja, diesen Running-Gag über die Titanic kennt ihr sicher auch. Und dabei ging es diesmal gar nicht um den Titanic-Film von 1997 (könnt ihr ruhig zugeben, ihr habt den alle gesehen, oder?!) – vielmehr hatte ich vor, das Panometer in Leipzig zu besuchen. Geplant war auch ein Besuch bei unserer Nichte (die musste dann aber leider arbeiten).

Angefangen hat der Tag bei uns mit Umleitungen und Baustellen. Zum Glück noch nicht auf dem Weg ins Bad oder am Frühstückstisch, aber schon die Auffahrt auf die Autobahn war ein Abenteuer, weil die Auffahrt weg war. Wir haben es dann aber doch geschafft – um in Leipzig auch diverse Baustellen und die Sperrungen zum Stadtlauf vorzufinden. Oooohhh jaaaaa. Und ich kann euch sagen, der kleine Nebensatz „kostenfreie Parkplätze für Ausstellungsbesucher vor Ort vorhanden“ kann die Situation dann doch ganz schön entkrampfen.

Tja und dann kann ich fast nicht mehr weiter beschreiben, das muss man gesehen haben. Der Zugang zum Panometer geht durch eine Ausstellung über Stahl und die damit möglichen technischen Entwicklung – aber auch die Grenzen des menschlichen Schaffens und die Verantwortung der Moderne. Jedenfalls trafen wir auf Filmaufnahmen über Stahlgewinnung (laut, groß, düster), riesengroße Skizzen von Wolkenkratzern, Bilder von enormen Hängebrücken und Schiffsschrauben, gingen durch die Deckspläne der Titanic, die als Blaupausen auf Stoff von der Decke hingen, vorbei am Bug des Schiffes endlich in das Panoramabild hinein.

Sofort ist man in knapp 4.000 Metern Tiefe zwischen den Wrackteilen des Schiffes. In der Mitte des Raumes befindet sich ein Podest, von dem aus man einen optimalen Blick auf die Szenerie hat. Untermalt von einer Licht- und Musikinstallation staunt man sich durch die Zeit. Man hört die Kapelle noch spielen, bis nach einer Weile nur noch das Atmen des Ozeans zu hören ist (echt wirklich).

Irgendwann meint man, es geschafft zu haben und steuert den Ausgang an, wo noch Filme über die Arbeit von Yadegar Asisi und über die Konzeption dieser speziellen Ausstellung gezeigt werden. Anschließend mussten wir noch einmal zurück, und den Bug des Schiffes noch einmal genau anzusehen – immerhin war diese detailgetreue Installation 23 Meter hoch. Andere Leute mussten das nicht, aber wir schon. Beide.

Sicher haben wir nicht alles gesehen, aber als wir dann endlich wieder am Tageslicht sind, ist es schon deutlich nach Mittag. Und so genehmigen wir uns jeder ein wirklich gutes Stück Kuchen und einen Pott Kaffee und stellen fest, dass wir uns insgesamt etwas über 2 Stunden in der Ausstellung aufgehalten haben. Nach einer kurzen Pause in der Arena am Panometer machten wir uns dann auf Richtung Stadt.

Die Suche nach unserer Nichte im Grassimuseum führte dazu, dass wir durch die Höfe und die Ausstellungen geschlendert sind – und sie dann endlich bei einem Stand des Kinderentertainment gefunden haben. Leider konnten wir sie nur kurz sprechen, denn es ging hoch her und sie hatte gut zu tun.

Für uns gab es dann noch einmal Kaffee und Kuchen, einen kurzen Bummel durch die Stadt und dann machten wir uns auf den Heimweg. Urlaub kann ganz schön anstrengend sein.

 

*also strenggenommen nicht, weil alles ohne Geld, aber eben Verlinkung – und ehe mir einer aus Wut einen Kratzer ins Auto macht oder das Fahrrad umwirft, schreibe ich das da hin.

 

 

5 Gedanken zu “Sie wird untergehen

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