Ensaimada de Mallorca – Synchronbacken im September

Dieses Synchronbacken hat mich deutlich außerhalb meiner Komfortzone geführt und es hat mich Geduld gelehrt. Falls es irgendwer noch nicht kennt, das Synchronbacken – diesmal Ensaimada de Mallorca – findet monatlich statt und wird von Zorra organisiert.

Banner für #synchronbacken am 25./26. September 2021

Es fing ja damit an, dass ich eigentlich schummeln wollte und schon am Freitag beginnen, da sich für Sonnabend meine Schwester angekündigt hatte. So richtig für Bummeln und Mädchenkram und Spazierengehen und überhaupt. Aber dann hatten wir keine Eier mehr, und damit war es das mit dem vorgezogenen Start. Eier standen dann auf dem Einkaufszettel für den Ingenieur und Eier waren auch im Beutel, den die Schwester mitgebracht hat. Guckt doch bloß diese Packung an.

Ich habe also das Anrühren und Kneten auf später verschoben und wir haben unseren Plan durchgezogen und sind durch den Park Sanssouci und zickzack durch die Stadt gelaufen, ich habe eine Winterjacke anprobiert, die wirklich lange Ärmel hatte (ich glaube, ich gehe da noch mal hin und kaufe sie. Meine alte wird langsam dünne*), wir haben Sockenwolle, Seife, Kürbis und rote Beete gekauft und uns mit Brezeln auf die Hand und Apfel vom Markt versorgt. Und gequatscht haben wir natürlich. Wieder zuhause hatte der Ingenieur Kuchen besorgt und wir haben mit Kaffee und Tee weiter gequatscht. Schön wars.

Nach der Abreise hat der Ingenieur den Livestream für das Halbfinale der GFL eingerichtet und ich habe mit dem Zusammenrühren angefangen. Zuerst habe ich aber das Ei gewogen, denn im Originalrezept werden 55 g Ei verwendet, die winzigen Eier vom Biohof hatten nur 50 g. Alles prima, alles nur durch 1,1 teilen.

Und so habe ich 230 g Mehl (Weizen 550), 55 g Wasser, das Ei, 75 g Zucker, 23 g Butter und 2 g Trockenhefe in der Küchenmaschine gut verknetet und warten lassen. Das wartet 10 Minuten und wird wieder gut verknetet. Und nochmal. Und nochmal. Und nochmal. Dann 30 Minuten warten.

Jetzt wurde es schwierig, denn meine Arbeitsplatte ist eine ganz normale Arbeitsplatte und weist die gewünschten Maße für das Ausrollen nicht auf. Jedenfalls habe ich die Arbeitsplatte eingeölt (ich hab Rapsöl verwendet) und dann den Teig darauf so dünn wie möglich ausgerollt, gezogen, zwischendurch mit 150 g weicher Butter eingecremt und weiter gezogen. Das war so dünn, ich konnte das Muster auf der Arbeitsplatte durchsehen. Damit war gut, ich habe noch Zucker und Zimt verstreuselt und den Teig von der langen Seite her vorsichtig eingerollt.

Das ging stückweise und mit dem Teigschaber recht gut. Das Teilröllchen habe ich dann vorsichtig auf die Backmatte verfrachtet (fragt nicht), zur Schnecke geformt und die Backmatte aufs Backblech gezogen. Ich finde ja, das sieht ein bissel seltsam aus. Jedenfalls kann jetzt alles im Backofen vor sich hin gehen und warten, ich habe erstmal die Arbeitsplatte entfettet.

Zwischendurch lief Football und wir haben uns einigermaßen aufgeregt, aber das ist eben manchmal so. Dabei war nicht klar, ob der Livestream (das war fast wie Diashow) oder die Schiedsrichterentscheidungen mehr Potential boten. Wir haben uns jedenfalls sehr gefreut, dass es unsere Mannschaft überhaupt bis ins Halbfinale geschafft hatte und dass sich niemand weiter verletzt hat. Und im Finale drücken wir den Dresden Monarchs die Daumen, das könnt ihr aber wissen.

Der Teig wartet weiter im ausgeschalteten Backofen, mit dem ging es erst am Sonntagmorgen weiter. Gebacken wird bei 180°C Umluft und voller Dampfunterstützung für ca. 20 Minuten. Dann raus und ich habe gleich mal eine Portion Puderzucker darauf verteilt, das sieht dann so aus.

Das Bild ist etwas putzig, so viel Sonnenlicht von der Seite macht auch Schatten von den Fenstersprossen.

Soooo, die Ensaimada ist abgekühlt und wir haben uns ordentlich ausgelüftet – ein ordentlicher Spaziergang mit Einkehr und Eisbecher, Abstecher über die Freundschaftsinsel inkl. am Spielplatz sandige Kinder ansehen und weiter bis zur Endhaltestelle vom Bus und dann nach Hause. Dann gab es endlich Kaffee und Kuchen. Wir finden diese Variante ganz ok, allerdings ist der Aufwand (inkl. Entfetten der Oberflächen und so) für das Ergebnis recht hoch. Sieht wahrscheinlich anders aus, wenn die mallorquinische Bäckerin in ihrer Küche mit großem Tisch das öfter bäckt.

So, jetzt gucken wir aber mal, was die anderen so fabriziert haben. Falls Links fehlen, die werden nachgetragen. Und sind wir die einzigen, die immer Esmeralda zu dem Ding gesagt haben?

Zorra von 1x umrühren bitte aka kochtopf | Birgit von Birgit D | Britta von Backmaedchen 1967 | Manuela von Vive la réduction! | Simone von Zimtkringel | Kathrin von Küchentraum & Purzelbaum | Birgit M. von Backen mit Leidenschaft | Susan von Labsalliebe | Geri von Lecker mit Geri

* geschrieben Sonntagabend. Jacke gekauft Montagnachmittag, da ich einen unangenehmen Arzttermin gut überstanden und einen easypeasy Kurzzeitparkplatz hatte. Ha!

Und einfach, weil Wochenende ist, schicken wir damit mal Grüße in ein Fachwerkhaus im Grünen.

16 Gedanken zu “Ensaimada de Mallorca – Synchronbacken im September

  1. Stimmt, der Platz auf der Arbeitsplatte wurde bei mir auch knapp. Daher habe ich den Teig einfach geteilt und zwei Ensaimada gemacht. Aber ich bin trotzdem sicherheitshalber auf die Zweitküche im Keller ausgewichen…

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  2. Deine Ensaimada sieht super aus, meine Arbeitsplatte hätte da auch nicht gereicht, daher habe ich direkt 4 kleine gemacht. Das Ausrollen war da wesentlich entspannter, bei der kompletten Größe hätte echt Zweifel gehabt ob das bei mir vernünftig geworden wäre.
    Liebe Grüße
    Britta

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  3. du hast eine ensaimada-backmatte! unfassbar. ich werde neidisch 😀
    der arbeitsplattenplatz reichte – nachdem ich alles abgeräumt hatte, was abzuräumen war. bei solchen gelegenheiten träume ich immer von der riesigen kochinsel mit marmorplatte im gozo-urlaub des vorletzten jahres. das wäre echt was – obwohl es für eine ensaimada vielleicht etwas übertriebener aufwand wäre 😀

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  4. Ha, das leidige Platzproblem! Aber hübsch ist deine Ensaimada geworden!
    Ich bin mit meinem Teig in der Schüssel auch kurzfristig umgezogen und dann mit der fertig gerollten Ensaimada wieder heim gekehrt. Irgendwann bau ich mir ein Haus rund um eine riesige Küche.
    Liebe Grüße
    Simone

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