Inspiriert von der NYT und Dr. Anke Groener gab es bei uns am Heiligabend ein gar unweihnachtliches Weihnachtsessen. Aber mal ehrlich, diese ewigen Diskussionen um Kartoffelsalat mit irgendwas sind echt nervig und mit gebratenem Geflügel lockt mich auch keiner unter der Decke hervor. Und so begab es sich, dass der Ingenieur und ich nach der Rückkehr aus dem Kino den Gamepass starteten, Getränke und Kartoffeln aus dem Keller holten (der Ingenieur) und das Geschnippel begannen (ich).
Kino ist eine Tradition seit ewig, unterbrochen nur durch eine Reise und dann nochmal durch diesen unsäglichen Virus. Jedenfalls „Gestiefelter Kater“ in der Nachmittagsvorstellung. Und wusstet ihr, dass es neuerdings im Kino Liegesessel gibt und dass man Karten nur noch am Automaten kauft. Ich sag euch. Und Gamepass – es gab da so ein 0,99 $-Angebot für eine Woche. Und da wir mit dem Fernsehprogram gerade nicht viel anfangen konnten und es besinnlich haben wollten, passte das sehr gut.

Genug geschnattert, das Essen: Je nach Hunger werden pro Person eine Porreestange und eine gute Handvoll Kartoffeln gebraucht. Die Kartoffeln werden geschält und mundgerecht geschnitten, der Porree in ca. 2,5 cm lange Stücke geschnitten. Anschließend alles gut waschen, aufs Backblech schütten und richtig viel Öl (hier Oliven- und Rapsöl) drüberkippen. Außerdem muss noch Knoblauch dazu, bei uns ungefähr 5 Zehen – geschält und leicht angeditscht. Dazu noch gut 1 TL Salz und ordentlich schwarzer Pfeffer. Alles mit etwas Alufolie abdecken und eine gute halbe Stunde bei 180°C Umluft backen.
Nach der halben Stunde kommt die Folie runter und wir rühren mal um. Alles wieder rein und die Uhr auf 20 Minuten stellen. Die brauchen wir nämlich, um 150 g schwarze Linsen zu kochen, also einfach mit Wasser und etwas Salz.
Solange das jetzt blubbert und bäckt, habe ich eine Zitrone ausgedrückt. Die Hälfte des Zitronensaftes kommt in den Becher vom Smoothiemaker, zusammen mit 2 TL Senf (einer Bautzner mittelscharf und einer mild mit Dill) und 100 g Sahne. Nebenbei kann auch mal der Tisch gedeckt werden.
Sind die 20 Minuten um, wird es ein bissel spannend. Ich habe 3 Stücken Porree und allen Knoblauch, den ich finden konnte vom Blech geschnappt und mit in den Becher vom Smoothiemaker gesteckt. Außerdem werden die Linsen abgegossen und kurz auf dem Blech mit zwischengeparkt. Der Zitronensaft wird dazugegeben und – weil es mir alles noch etwas platt vorkam – noch drei Stücken von der Salzzitrone (kleingeschnitten).

Die Soße im Smoothiemaker macht mal ordentlich huiiii und kann nach dem Abschmecken (Salz!) in eine kleine Schüssel umgefüllt werden. Das Gemüse vom Blech zieht in die Auflaufform um (Blech auf dem Tisch ist mir für Picknick auf dem Sofa zu sperrig) und es kann losgehen. Dazu gab es bei uns Bier.
Das Essen war richtig gut, das Spielergebnis dann eher nicht so. Aber ihr seht, Besinnlichkeit können wir.