Ich sag es euch gleich, alle Menschen in Schwaben müssen jetzt sehr tapfer sein, besonders die Kolleginnen und Kollegen. Des sind natierlich koi echda Mauldasche, abr druff kann i koi Rüggsichd nehme. Zorra und Felix wollen „mit Volldampf ins neue Jahr“ und da ich außer einem kleinen Bastkörbchen keine Dampfutensilien habe, musste ich tricksen.

Der Anfang ist ähnlich wie bei den exotischen Maultaschen, in der Mittagspause bekommt die Küchenmaschine 200 g Dinkelmehl, 50 g Grieß, 1 TL Salz, 2 EL Olivenöl und 110 g Wasser zum Verkneten. Das dauert mindestens fünf Minuten, dann zieht der Teig in die Brotdose und diese in den Kühlschrank.
Das war die Gelegenheit, das Gemüse aus dem Kühli zu holen – und festzustellen, dass der geplante Kürbis nicht mehr so richtig schön ist. Na denn, Plan B: wir nehmen die Süßkartoffel. Diese wird genauso wie zwei Petersilienwürzelchen geschält und in minikleine Stücke geschnitten. Kurz abspülen, anbraten und dann (bleiben wir mal im Thema) mit einem Schluck Wasser, 1 TL Salz und „Deckel drauf“ gedünstet. Also quasi auch hier schon mit Dampf. Das dauert nur ein paar Minuten, dann wird kurz durchpüriert und mit 1 EL Chili-Frischkäse angereichert. Das muss jetzt abkühlen. Nebenbei habe ich noch etwas Käse gerieben.
Kurz vor dem Abendessen wird der Teig auf etwas Mehl richtig dünn ausgerollt und bis auf 2 Randzentimeter mit dem Süßkartoffelmatsch bestrichen. Noch etwas Käse drüber und es kann aufgerollt werden. Ganz schön knifflig. Mit dem Löffelstiel habe ich die Maultaschen getrennt und dann mit dem Messer abgeschnitten. Kurz noch etwas Grieß auf die Backmatte und dann ruhen sich die Maultaschen nochmal kurz aus.
Das Dämpfen habe ich wie bei den veganen Dumplings gemacht, etwas Fett in die Pfanne, Maultaschen kurz anbraten und dann etwas Wasser dazu und Deckel drauf. Das dämpft jetzt vor sich hin, bis der Nudelteig etwas durchsichtig ist. Das sieht bei der orangenen Füllung besonders lustig aus.

Als Dipp habe ich die restlichen Füllung genommen, erwärmt und noch zwei (restliche) Esslöffel von dem Frischkäse und etwas Wasser untergerührt. Und da mir das so platt war, durfte auch noch etwas Dill dazu.
Die Optik ist zugegebenermaßen wieder etwas schwierig, geschmeckt hat es uns aber sehr.
Wer mehr Dampf möchte, kann in Potsdam übrigens die Dampfmaschine in der Moschee angucken. Falls ich die Bilder noch wiederfinden sollte, werde ich etwas nachreichen, versprochen.
Wie großartig! Süßkartoffeln sind so vielseitig.
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Gut getrickst, Ilka!
Dämpfen geht eben auch ohne grosse Ausrüstung – und deine Maultaschen sehen nicht nur lustig aus, sie schmecken bestimmt auch lecker!
Danke fürs Mitdämpfen und beste Grüsse aus Fernost,
Felix
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Danke ebenfalls für den Hinweis der Dampfmaschine im maurischen Stil. Ich wusste nicht, dass Wasser-Fontänen einst mit Dampfkraft betrieben wurden!
Etwas ähnlich Zauberhaftes ist übrigens das Palais Thermal in Bad Wildbad: ein ebenfalls in Zeiten der Maurisierung (1896–1901) orientalisch umgestaltetes Thermalbad!
https://www.bad-wildbad.de/de/palais-thermal/
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Danke, das sieht ja cool aus.
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Wie heisst es so schön: Not macht erfinderisch! Du hast die Maultaschen prima hinbekommen!
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