Beignets – Synchronbacken im Februar

Meine Güte, bin ich müde. Aber ich hab gebacken, also schreibe ich das auch auf. Immerhin war das ein enormes Verlassen der Komfortzone, denn es wird frittiert. Ja wirklich, der Angstgegner schlechthin, denn so viel heißes Fett – das ist potentiell ziemlich gefährlich. Hilft aber nichts, Zorra und Sandra haben zum Synchronbacken aufgerufen. Und das an einem Tag, der sowieso immer aufregend ist, dem ersten Sonntag im Februar. Da ist bei uns traditionell der Tagesablauf verrutscht, denn wir „müssen“ superlange wach bleiben, wenn in Amerika der Superbowl stattfindet. Hat aber alles geklappt, die Beignets sind gelungen, niemand hat sich verletzt und Tom Brady hat einen weiteren Super-Bowl-Ring. Das alles interessiert euch vermutlich nicht, jetzt geht es ans Rezept.

Am Vortag habe ich gleich nach dem Frühstück einen Hefeteig angesetzt und mit einem Tuch drüber in der Küche stehenlassen. Zutaten sind 482 g Mehl, 1 Beutel Trockenhefe, 50 g Zucker, 1 TL Salz, 1 TL Vanilleextrakt sowie eine Mischung aus 113 g kalter Milch, 113 g heißem Wasser und 28 g Butter/Margarine*; noch ein Ei (M) dazu und mit der Küchenmaschine ordentlich verkneten. Die Mengenangaben sehen putzig aus, das liegt daran, dass im Originalrezept Cups verwendet werden. Und ob ich nun auf 482 g oder 500 g wiege, ist auch egal.

Anschließend sind wir zum Kaffeetrinken in die Innenstadt gelaufen. Oh ja, das ging. Wir haben in einem Backshop für jeden einen Kaffee und eine Laugenbrezel gekauft und sind in einer ruhigen Nebenstraße und durch Park Sanssouci wieder zurückgelaufen. Das fühlte sich fast verwegen an. Wieder zuhause (knapp 3 Stunden nach dem Tuch drüber) habe ich den Teig vorsichtig entlüftet und in eine gefettete Schüssel verfrachtet. Folie drüber und an in den Kühlschrank.

Am Sonntag ging es ebenfalls nach dem Frühstück los, Teig ausrollen und ausstechen bzw. schneiden. Ich habe ein paar runde Teigstücke mit dem lustigen Teigroller fabriziert (dolles Ding, nochmal Danke dafür) und einige nach Anleitung** in Rechtecke geschnitten.

Jetzt wird es aufregend, Öl in den Topf und anheizen. Uiuiuiuiuiui. Nochmal tief durchatmen und los. Getestet habe ich mit einem kleinen Teigstück, wenn das braun wird, kann es losgehen. Immer 6 Teigstückchen vorsichtig ins Öl rutschen lassen und nach höchstens 1 Minute mit der Schaumkelle umdrehen. Meist klappt das gut, manche muss man ein bissel festhalten. Sieht lustig aus, wie die Dinger sich aufpusten. Dann heraus aus dem Öl, kurz auf Küchenpapier parken und dann in Zucker wälzen. Das hat nicht so gut funktioniert, weshalb ich am Ende auf Puderzucker zurückgegriffen und auch noch die Mutter angerufen habe. Sie nimmt bei Pfannkuchen*** „so festes Fett“, ich hatte Sonnenblumenöl. Aha.

So, Backen erledigt. Jetzt erstmal kurz auslüften und Schnee betrachten gehen. Das war anstrengend, weil sehr Wind von der Seite und von vorne und in Böen. Beim Heimkommen empfängt uns prima Frittengeruch, also auch hier nochmal kräftig lüften und das Küchenchaos beseitigen. Dann Duschen mit Haarewaschen (wäre vor dem Frittieren etwas blöd). Schnee war toll, die Ritter auf unserem Küchenfenster grinsen auch noch.

Der Verzehr startete mit den Kräppelchen**** (den lustigen Resten vom Ausstechen – super), und ich habe passend zum Wetter einen Miniweihnachtsmarkt gebastelt, es gab Apfelsaftpunsch. Anschließend Mittagsschlaf, um nicht im dritten Quarter einzuschlafen und danach immer mal ein Beignet naschen. Und da der Ingenieur gefragt wurde: nein, bei uns gibt es beim Superbowl kein Burgerglück mit Nachos und Bier. Vielmehr haben wir ein ganzes Netz Clementinchen verputzt und zwei Kannen Tee ausgetrunken.

So, und jetzt gucken wir mal, was die anderen so gebacken haben und wie es da lief. Ich bin gespannt, ob auch ein Airfryer zum Einsatz kam, so ein Ding steht jetzt nämlich auf der „zu überlegen“-Liste. Falls noch Links fehlen, die werden ergänzt.

#synchronbacken Februar 2021

Zorra von 1x umrühren bitte aka kochtopf |Caroline von Linal’s Backhimmel | Birgit M. von Backen mit Leidenschaft | Bettina von homemade & baked | Johanna von Dinkelliebe | Backblog Foodblog Genussblog | Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum | Britta von Backmaedchen 1967 | Simone von zimtkringel | Martha von Bunte Küchenabenteuer | Britta von Brittas Kochbuch | Tina von Küchenmomente | Susanne von Was gibt’s zu essen, Liebling? | Dagmar von Dagmars brotecke | Geri von Lecker mit Geri | Anna von Frau M aus M | Gabi von USA kulinarisch | Nora von Haferflocke | Manuela von Vive la réduction!

*ergibt zusammen genau die richtige Temperatur, so ein feines lauwarm.

**Vorteil der Schnittvariante: es gibt keinen Verschnitt. Nachteil der Schnittvariante: es gibt keinen Verschnitt, also auch keine Kräppelchen. Ist also strategisch genau zu überlegen.

***wer jetzt die Pfannkuchen/Berliner/Krapfendiskussion anfängt ist mit Abwaschen dran.

****das ist ein normaler flacher Teller, die Beignets liegen auf dem großen Pastateller, den ich nicht so gern nehme, weil er nicht in die Spülmaschine passt.

32 Gedanken zu “Beignets – Synchronbacken im Februar

    1. Haben wir 😉 Ich war sehr beruhigt, dass ich nicht die einzige mit Frittierangst war. Ging schon, aber so richtig wohl habe ich mich nicht gefühlt – auch wenn alles supergut geklappt hat. Ich hatte je gehofft, irgendwer nimmt dazu den Airfryer, damit ich weiß, ob sich das Teil bei uns lohnen würde.
      LG Ilka

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  1. Mensch, da hattest du ja ein richtig aufregendes Wochenende! Auch mal schön in der heutigen Zeit….Deine Beignets sehen jedenfalls hervorragend aus. Angstgegner Frittieren erfolgreich besiegt würde ich sagen. 😉
    Liebe Grüße
    Tina

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  2. Liebe Ilka,
    Ich bin ja gleich mal wieder neugierig….
    1. Frage: Für wieviel Personen hast du gebacken?
    2. Frage: Gibt es eine andere Bezeichnung für die Beignet?
    3. Frage: Weißt du, was Kameruner sind und hast du vllt ein Rezept dafür? Das ist auch ein Gebäck, dass in Fett ausgebacken wird. Hat meine Omi (eingeborene Berlinerin) immer gemacht.
    Ansonsten hört sich dein Rezept so an, als wenn man das unbedingt nachmachen muss!
    Super-Bowl ist nun nicht ganz so unser Ding, aber so lecker Gebäck für nach dem Frühstück oder Mittag oder am Nachmittag oder Abend, da sagt sogar mein Mann nicht nein.
    Letztens hatte ich Mutzen gebacken, die waren auch in Nullkommanichts weg. Hatte für das Frittieren übrigens Kokosfett verwendet, das gibt nochmal einen ganz anderen Geschmack, es schäumt nicht so und wird für mein Gefühl auch nicht so schnell dunkel.

    Also, lieben Dank nochmal für das Rezept und ein schönes Wochenende

    Silvia

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    1. P.S.: Einen hab ich noch.
      Mir war das Frittierfett zu schade zum wegkippen und nachdem ich ja ein festes Fett verwendet hatte, habe ich einfach Vogelfutter für die Draußenvögel reingegeben, bis eine optimale Sättigung entstand.
      Aus Klopapierrollen Ringe geschnitten, ca 3 cm breit, auf Backpapier gelegt und Vogelfuttermasse reingeschüttet. Auskühlen lassen, am oberen Rand einen Blumendraht oder eine Strippe durchgezogen und schon ist das Fett sinnvoll entsorgt 🙂

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    2. Liebe Silvia,
      aber klar doch, hier die Antworten:
      1. ich backe für 2 Personen (wenn kein Besuch kommt). Reicht dann aber auch fürs ganze Wochenende oder (wie hier) Sonntag und Montag. Die letzten Reste hab ich am Dienstag gegessen.
      2. Beignets heißt eigentlich wohl nur „Ausgebackenes“
      3. Kameruner müssten mit dem gleichen Teig gehen. Die sind etwas größer, die Teigstücke werden aufgeschlitzt und umgekrempelt, ich hab sogar ein Erklärvideo gefunden https://www.youtube.com/watch?v=v9HBkBIJ7uo aber du brauchst einen Säbel 😉
      Kokosfett ist wahrscheinlich auch schlauer als Sonnenblumenöl, dann klebt der Zucker besser und es klappt auch die Zweitverwendung die du beschrieben hast.
      Liebe Grüße und dir auch ein schönes Wochenende
      Ilka

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  3. Liebe Ilka,
    deine Beignets und Kräppelchen sehen wirklich herrlich lecker aus. Wenn du aber solche Frittierangst hast kannst du sie ohne Bedenken im Ofen oder im Airfryer backen, ich habe ja beides ausprobiert und einige der anderen auch. Das klappt wunderbar.
    Ich hab nämlich auch Frittierangst, ich bin als Kind am heißen Pommestopf auf dem Herd hängengeblieben und habe ihn im Vorbeigehen herunter gerissen und das heiße Fett übers Bein bekommen. Dennoch überlege ich ob ich es mal wagen sollte. 🙂
    Liebe Grüße
    Johanna

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  4. Mir würde jetzt gerade der Teller mit den Resten sehr zupass kommen 😀
    Hat doch super geklappt mit dem Frittieren bei dir. Über einen Airfryer habe ich auch schon ein paar mal nachgedacht. Aber nur nachgedacht. Ich habe keinen Platz mehr für weiteres Equipment, das sich durch einen Topf ersetzen lässt. Zumindest rede ich mir das ein 😀

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  5. Liebe Ilka, hier herrscht auch Fritierangst und Ahnungslosigkeit wohin mit dem Fett hinterher, wenn es kein Vogelfutter wird? Ansonsten sehen sie sehr lecker und gelungen aus.
    Hab eine schöne Woche.
    Viele Grüße
    Nicole

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