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Kennt noch jemand von euch den Haushaltstag? In der DDR gab es den seit 1952. Verheiratete Frauen bekamen monatlich einen freien Tag zugestanden. Ab 1965 galt er auch für unverheiratete Frauen, die Kindern hatten und 1977 wurde das Anrecht erweitert auf unverheiratete Frauen ab 40 Jahren ohne Kinder und sogar teilweise auch Männer (alleinstehend mit Kindern oder mit erkrankter Ehefrau unter bestimmten Bedingungen).
Die Zeiten sind lange vorbei, und deshalb genehmige ich mir ca. aller sechs Wochen einen Haushaltstag, indem ich mein Gleitzeitkonto etwas abbaue. Letztens war es wieder mal soweit, und das macht man an so einem freien Tag:
Start von Hausputz – Frl. S (unsere Waschmaschine) bekommt den ersten Schwung Wäsche verpasst. Dann geht es durchs ganze Haus zum Wegräumen. Anschließend sause ich mit den trockenen Wischmob einmal über den Fußboden. Aber nicht trödeln, denn es geht weiter.
Husch, husch, denn um 9:00 Uhr habe ich einen Friseurtermin.
Dann fix wieder zurück, Wäsche umladen von Frl. S zu Herrn B und eine neue Ladung Wäsche starten. Spülmaschine ist auch voll. Jetzt haben die drei gut zu tun.
Als nächstes wird es sehr aufregend, denn heute ist die Übergabe meines neuen Autos (deshalb war auch in der letzten Zeit viel zu wenig Zeit). Doch etwas emotional verabschiede ich mich von Floh Stella (die immerhin 10 Jahre und fast 115.000 km mit mir unterwegs war). Das neue Autolein wartet aber schon, und ist auch sehr hübsch. Jetzt müssen wir uns nur noch aneinander gewöhnen. Allerdings bin ich so aufgeregt, dass mein Mann die Heimfahrt übernehmen muss. Sicher ist sicher.
Zur Entspannung backe ich zuhause erst einmal eine Quiche. Und weil Fräulein Ordnung und Maria aus dem Garten letztens so schöne Spinatrezepte gezeigt haben und ich Spinat sehr mag, wird es eine Spinatquiche. Rezept folgt.
Zwischendurch sausen wir in den Keller, um die Wäscheladungen weiter am Laufen zu halten
Der Ofen ist noch warm, daher kommt als nächstes gleich eine Ladung Knuspermüsli. Das war nämlich auch schon wieder leer. Dann die Quiche wieder in den ausgeschalteten (!) Ofen, wobei noch ein Holzlöffel zwischengeklemmt wird und es geht weiter.
Und jetzt muss ich mich auch noch beeilen und fix wieder in Sachen für „unter Menschen“, denn wir fahren noch zur Nacht der Rosen ins Rosengut Langerwisch. Ach war das schön. Und nein, ich zeige jetzt nicht ölfunddrelfzig Rosenbilder. Ganz besonders unterhaltsam war das Programm der Fercher Obstkistenbühne. Wann bekommt man bei so schönem Wetter mitten in den Rosen ein Programm mit Liedern über das Havelland, Texten von Fontane und Klapperkonzerte von Holzpantinen? Wir sind übrigens nicht sicher, ob „Sand“, „Schwielowseepiraten“ oder der „Wiesensteg-Reggae“ unser Favorit sind. Kann sein, dass wir da nochmal hinmüssen, damit wir das klären können.
Spät gab es dann zuhause Spinatquiche und ein Glas Wein und mein Mann konnte sogar noch das Eröffnungsspiel im Fernsehen angucken. So viel zu „geruhsamer Haushaltstag“. Geht euch das auch so?
*also strenggenommen nicht, weil alles ohne Geld, aber eben Verlinkung – und ehe mir einer aus Wut einen Kratzer ins Auto macht oder das Fahrrad umwirft, schreibe ich das da hin.
Uns hier hat gestern Deine Karotten-Lasagne inspiriert. Ist aber nichts übrig geblieben für den nächsten Tag.
Wurde in der DDR darauf geachtet, dass die Begünstigten den gewährten Tag tatsächlich mit dem Haushalt verbringen?
Neue Frisur, neues Auto, aber der Mann ist derselbe geblieben. Klingt nach realexistierendem Glück : )
Schick mir bitte Deine Adresse wegen der Überraschung : )
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Da hattet ihr ja ordentlich Hunger.
Was den Haushaltstag angeht, das wurde natürlich nicht kontrolliert. Wobei es in Zeiten der „Gleichberechtigung“ schon krass war, dass der Haushalt doch Frauenarbeit war.
Und ooohhh Überraschung, ich guck gleich mal.
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Ja, das war mir auch aufgefallen, gearbeitet haben beide, aber nur sie hatte für den Haushalt frei?
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Klingt nach einem super Tag! (Neid von meiner Seite wegen dem super Wetter und den Rosen.) 🙂 Das Thema Gleichberechtigung und Haushalt passt, glaube ich, nicht in einen einzigen Kommentar, deshalb widme ich mich hier ganz der (Mit-)Freude über so einen schönen freien und dennoch produktiven Tag!
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Ich kenne die Sache mit dem Haushaltstag noch aus der Kindheit. Meine Mutter hatte das allerdings nicht, da sie beim Opa angestellt war und gerne darauf verzichtete. Ich war irgendwie immer neidisch auf meine Schulkameraden. Warum auch immer.
xoxo & liebste Grüße 💙
Sina von https://CasaSelvanegra.com
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